Thekla Walker und Dr. Andre Baumann sichten Spannungsfeld Naturerlebnis und Naturschutz im Sulzbachtal
In Zeiten der Corona-Pandemie verzichten die Parteien größtenteils auf Vor-Ort-Termine, um Kontakte auf ein Minimum zu reduzieren. Aufgrund der veränderten Wetterlage und der gerade durch die Pandemie verstärkten brandaktuellen Thematik vor Ort, entschied sich die grüne Landtagsabgeordnete Thekla Walker gemeinsam mit dem Bevollmächtigten des Landes Baden-Württemberg beim Bund, Dr. Andre Baumann, am Montagmorgen zu einer Begehung im Sulzbachtal, um sich vor Ort ein Bild vom Spannungsfeld zwischen Naturerlebnis und Naturschutz machen zu können. Gemeinsam mit Susanne Frisch vom NABU Waldenbuch/Steinenbronn sowie Förster a.D. Günter Schwarz war die kleine Gruppe unter Einhaltung des Abstandsgebots im Sulzbachtal unterwegs.
Zu Beginn wurden die Streuobstwiesen rund um das Sulzbachtal in Augenschein genommen. Der Ausbau der Nutzung dieser einmaligen Kulturlandschaft – jeder zweite Streuobstbaum steht in Baden-Württemberg – sei wichtig, um diese zu erhalten, hielt Dr. Baumann fest.
Auf dem Weg durch den Wald hinunter zum Sulzbachstausee erläuterte Dr. Andre Baumann die zentrale Bedeutung des Waldes für unsere Gesellschaft: „Die Stärkung des Waldes, gut ausgebildetes und motiviertes Personal in ausreichender Zahl und der Ausbau von Konzepten wie Waldrefugien sind notwendig, um dem Klimawandel die Stirn zu bieten.“
Als finanzpolitische Sprecherin der Fraktion GRÜNE im Landtag ergänzte Walker: „Jeder eingesetzte Euro für Naturschutz ist gut angelegtes Geld und zahlt sich langfristig aus. Deswegen haben wir auch für Forst BW eine Gemeinwohlbilanz in Auftrag gegeben und die Ergebnisse haben gezeigt, dass Klimaschutzaspekte auch in der betrieblichen Umsetzung Sinn machen.“
Günter Schwarz, ehemaliger Förster im Staats-und Gemeindewald, der das Gebiet wie seine Westentasche kennt, lieferte interessante Informationen zum Sulzbachsee. Unter anderem erklärte er, wie man seit Beginn der 80er Jahre, als die Staumauer gebaut wurde, bis heute versucht, einige Uferteile abzuschirmen. Auch Susanne Frisch vom NABU Steinenbronn erläuterte, wie wichtig dieses Naturidyll um den Sulzbachsee für die Tierwelt und die Menschen ist. Thekla Walker stellte aus diesem Grund auch klar: „Bei Veränderungen und Eingriffen in dieses Gebiet muss ein Beteiligungsprozess stattfinden, in dem Ideen und Einwände der mit dem Gebiet vertrauten Personen berücksichtigt werden können. Ein solcher Prozess bietet eine große Chance, um ein nachhaltiges Konzept zu entwickeln, das dem Spannungsfeld von Naturschutz und Natur erleben gerecht wird.“