Statement zur Sondersitzung des Ausschusses für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz
Schlachthof-Skandal – Agrarminister weist Vorwürfe zurück hier ein Statement unserer tierschutzpolitischen Sprecherin Thekla Walker:
„Landwirtschaftsminister Peter Hauk hat in einer Sondersitzung ausführlich zu den Vorgängen am Schlachthof Gärtringen Stellung bezogen. Das erkennen wir an. Gleichwohl bleiben ein Beigeschmack und offene Fragen. Minister Hauk muss sich Stand jetzt mindestens den Vorwurf gefallen lassen, lange von den Vorwürfen gewusst und wenig Ehrgeiz beim Abstellen der Missstände gezeigt zu haben. Im Gegenteil: Er ist dem Schlachthofbetreiber entgegengekommen. Wir Grüne sind – anders als der Minister – der Auffassung, dass ein Zwangsgeld für den Betreiber auch in der Coronakrise zumutbar gewesen wäre. Dafür hätte der Schlachthofbetreiber lediglich ein Konzept vorlegen müssen, wie er den Tierschutz in seinem Betrieb sicherstellen will. Das hat der Betreiber mehr als ein Jahr lang verweigert.
Klar ist für uns Grüne: Jetzt darf keine Zeit mehr verloren gehen. Die Missstände im Schlachthof Gärtringen – und an den anderen Schlachthöfen im Land – müssen umgehend behoben werden. Das betrifft unter anderem die Mängel an den Betäubungsanlagen, die für zu kurze Betäubungszeiten verantwortlich sind, oder die Schulung der Mitarbeitenden. Es geht darum, Tierleid zu vermeiden – und zwar sofort.
Wir erwarten von Minister Hauk zudem konkrete Vorschläge, wie das Kontrollsystem für die Zukunft so verbessert werden kann, dass Missstände schnell entdeckt und umgehend abgestellt werden können. Regionale Schlachthöfe sind wichtig, um lange Tiertransporte zu vermeiden. Umso wichtiger ist es, dass es keine Tierschutzverstöße gibt. Wird Vertrauen zerstört, kann es nur schwer wiederhergestellt werden.“