Image Alt

Thekla Walker MdL

Die Temperaturen werden langsam milder und der Beginn des Frühlings kündigt sich an. Das bedeutet aber auch, dass die Wanderung von Fröschen, Kröten und Molchen von ihren Winterquartieren hin zu den Laichgewässern kurz bevorsteht.

Verkehrsteilnehmer*innen müssen nun im Bereich der Amphibienwanderstrecken ganz besonders aufpassen und langsam fahren. Gerade in den frühen Morgenstunden, bei Nacht oder regnerischen Bedingungen ist dies unerlässlich, um die Tiere und die ehrenamtlichen Unterstützer*innen, die mit der Rettung der Amphibien beschäftigt sind, zu schützen.

Für die grüne Landtagsabgeordnete Thekla Walker ist klar, dass die Situation ohne ehrenamtlichen Einsatz in ihrem Wahlkreis eine ganz andere wäre: „Nur aufgrund der Unterstützung von ehrenamtlichen Helfer*innen vor Ort, der Straßenmeisterei im Landkreis Böblingen und von Naturschutzorganisationen wie dem BUND und dem NABU ist es möglich, die Amphibienpopulationen zu schützen. Ohne sie wären viele Amphibien hier bei uns nicht mehr vorhanden.“

Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) beispielsweise engagiert sich in Böblingen und Umgebung seit vielen Jahren im Amphibienschutz und betreut mobile Amphibienleiteinrichtungen entlang der K 1688 Weissach – Eberdingen und der K1063 zwischen Aidlingen und Grafenau-Dätzingen. Zwei Straßenabschnitte, die aufgrund ihrer schwierigen topografischen Lage während der Wanderungszeiten teilweise gesperrt werden müssen.

Mit diese Maßnahmen wurden laut Walker bereits einige Erfolge erzielt: „Durch den großartigen Einsatz vor Ort konnten sich z. B. die Populationen von Erdkröte, Springfrosch und Feuersalamander erholen. Dafür möchte ich allen Beteiligten, die jedes Jahr unzählige wandernde Tiere mit mobilen Fangzäunen und Leiteinrichtungen vor dem Tod bewahren, von Herzen Danken! Dies ist ein sehr wichtiger Beitrag zum Schutz der biologischen Vielfalt.“

 

Weitere Informationen:

Landeskonzept Wiedervernetzung an Straßen Baden-Württemberg

In unserer dicht bebauten und von Verkehrswegen durchzogenen Landschaft ist es für Amphibien und andere Wildtiere nicht einfach, von einem Lebensraum zum anderen zu gelangen. Sie stoßen auf eine Vielzahl von Hindernissen, etwa stark befahrene Straßen. Um der Zerschneidung von Lebensräumen und Wanderstrecken von Tieren entgegenzuwirken, hat das Verkehrsministerium das „Landeskonzept Wiedervernetzung an Straßen“ erarbeitet.

Das Landeskonzept wurde in enger Zusammenarbeit mit dem Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg, dem Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg sowie der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg erstellt. Es setzt sich aus den drei Projektbausteinen zusammen: „Konfliktstellen auf Grundlage der Fachpläne des Landes“, „Amphibienwanderstrecken an Straßen“ und „Bundesprogramm Wiedervernetzung“.

„Amphibienwanderstrecken an Straßen“ war ein Kooperationsprojekt mit dem NABU Baden-Württemberg, unter dessen Federführung die Erfassung und Zusammenstellung der Amphibienwanderabschnitte an Straßen erfolgte. Zahlreiche Ortsgruppen baden-württembergischer Naturschutzverbände, die Regierungspräsidien sowie die Stadt- und Landkreise lieferten wertvolle Daten zu bekannten Amphibienwanderstrecken zu. Für jeden Projektbaustein wurden Prioritätenlisten der wichtigsten Wiedervernetzungsabschnitte erarbeitet. Die priorisierten Konfliktstellen werden nun nach und nach durch den Bau von Querungshilfen, insbesondere Grünbrücken und Amphibienschutzanlagen, entschärft.

 

Amphibienwanderstrecken an Straßen in Baden-Württemberg:
https://vm.baden-wuerttemberg.de/de/mensch-umwelt/naturschutz/wiedervernetzung/amphibienwanderstrecken/

 

Fördertatbestand Wiedervernetzungsmaßnahmen im Landesgemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz

Seit Anfang 2020 können Wiedervernetzungsmaßnahmen an kommunalen Verkehrswegen über das Landesgemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz (LGVFG) gefördert werden. Ziel des Verkehrsministeriums ist es, das „Landeskonzept Wiedervernetzung an Straßen“ sukzessive auch an kommunalen Straßen umzusetzen.

Über das LGVFG können auch Querungshilfen zur Vernetzung von Lebensräumen und Tierwanderwegen an kommunalen Rad- und Schienenverkehrswegen gefördert werden. Im Fokus steht dabei die Förderung von Amphibienschutzanlagen.

 

Landesgemeindefinanzierungsgesetz (LGVFG):
https://vm.baden-wuerttemberg.de/de/service/foerderprogramme/lgvfg/

 

Flyer zur Förderung von Wiedervernetzung (PDF):
https://vm.baden-wuerttemberg.de/fileadmin/redaktion/m-mvi/intern/bilder/VM_Bilder/F%C3%B6rderprogramme/05_Wiedervernetzung_210728.pdf