Thekla Walker zu den Schlachthofskandalen in Baden-Württemberg
Nach mehreren Schlachthofskandalen in Baden-Württemberg fordert die Grünen-Abgeordnete und stellvertretende Fraktionsvorsitzende Thekla Walker von Landwirtschaftsminister Peter Hauk ein „konsequentes, zügiges Umsetzen der angekündigten Maßnahmen, um die Mängel in den Schlachthöfen abzustellen und die Tierhaltung generell zu verbessern“.
Nachdem massive Missstände im Schlachthof Biberach bekannt geworden sind, kündigte Hauk in dieser Woche ein Maßnahmenpaket an. Am Wochenende folgte ein Interview in den „Stuttgarter Nachrichten“, in dem der CDU-Minister die Einführung eines Mindestpreises für Fleisch und ein Verbot von Billigfleisch-Werbung anregte.
„Ich begrüße alle Maßnahmen, die die unwürdigen Bedingungen für Tiere und Arbeiter in der Fleischproduktion beenden. Die billigen Fleischpreise sind Folge eines Systems, das auf Kostenminimierung und Gewinnmaximierung im nationalen und internationalen Handel ausgerichtet ist“, sagt die Tierschutz-Expertin der Grünen Fraktion, Thekla Walker.
„Wer allerdings den Preis für Fleisch erhöhen will, muss dafür Sorge tragen, dass die Mehreinnahmen dort ankommen, wo sie sollen: bei den Landwirten, die in bessere Haltungsformen investieren, und bei Schlachtbetrieben, die für eine anständige Bezahlung und Ausbildung ihrer Arbeitskräfte sorgen.“
Bereits vor zweieinhalb Jahren haben sich die Regierungsfraktionen auf Initiative der Grünen für ein einheitliches verpflichtendes Tierwohl-Label ausgesprochen, um so mehr artgerechte Tierhaltung auf den Höfen und fairere Preisen für die Erzeuger zu erreichen. Walker: „Getan hat sich leider bisher nichts. Auf die verbindliche Fleisch-Kennzeichnung warten wir noch heute. Ich wünsche mir bei diesem Thema mehr Engagement vom Landwirtschaftsminister – er muss sich stärker auf Bundesebene einbringen, damit sich hier endlich etwas bewegt.“
Sehr gute Vorschläge zum Umbau der Nutztierhaltung habe bereits die Borchert-Kommission erarbeitet. „Jetzt muss die Bundesregierung diese Ideen auf den Weg bringen. Eine Verbrauchssteuer für tierische Produkte muss kommen, die den Umbau der Tierhaltung bezahlt. Werbung für billiges Fleisch und billige Wurst darf es in Zukunft in Deutschland nicht mehr geben“, sagt die tierschutzpolitische Sprecherin.