Regionales Handwerk trotz Energie- und Fachkräftemangel – Besuch bei der Bäckerei Frech in Böblingen
Brot, Brötchen und Brezeln stehen wahrscheinlich bei uns allen täglich auf dem Esstisch, daher verwundert es nicht, dass das Bäckerhandwerk in Deutschland die zweitenergieintensivste Branche überhaupt ist. Die gestiegenen Energiepreise machen also gerade unseren regionalen Bäckereien zu schaffen. Daher war es mir ein großes Anliegen, eine Bäckerei in meinem Wahlkreis zu besuchen und mich über die vielschichtigen aktuellen Herausforderungen auszutauschen. Bei einem Rundgang durch die Backstube der Bäckerei Frech auf der Böblinger Hulb konnte ich mir so einen Eindruck von der Arbeit eines echten Handwerksbetriebes machen. Für die Zubereitung der Brotteige nehmen sich die Teigmacher hier noch richtig lange Zeit, sodass fast keine chemischen Zusätze zum Einsatz kommen müssen. Die Mehle kommen nur von regionalen Mühlen. Das sind alles wichtige Qualitätsmerkmale, die man natürlich auch schmeckt. Beim Austausch mit den beiden Geschäftsführern Johannes Hornstein und Michael Frech konnte ich mir ein gutes Bild über die aktuellen Herausforderungen der Branche machen. Der Krieg in der Ukraine führt neben massiven Verteuerungen bei der Energie auch zu starken Preissteigerungen bei den Rohstoffen. Global gesehen führt auch der Klimawandel zu einer zunehmenden Nahrungsmittelknappheit. Es ist nicht hinnehmbar, wenn dann auch noch mit Lebensmitteln spekuliert wird. Hier ist ein globaler politischer Wille gefordert, um dieser unmenschlichen Praxis schnellstmöglich ein Ende zu setzen. Für unsere regionalen Betriebe wie die Bäckerei Frech spielen außerdem Themen wie der Fachkräftemangel, Lieferschwierigkeiten und knappe Investitionsspielräume, die auch noch aus der Corona-Pandemie resultieren, eine wichtige Rolle.