Sprecher*innen des FÖJ zu Besuch im Haus der Abgeordneten bei Thekla Walker
Am Mittwoch waren einige Sprecher*innen des Freiwilligen Ökologischen Jahres (FÖJ) zu Besuch im Haus der Abgeordneten, um mit Thekla Walker MdL über die Schaffung neuer Stellen, die Freie Fahrt für Freiwillige und eine Erhöhung ihres Taschengeldes zu sprechen. Die finanzpolitische Sprecherin der Grünen konnte den Freiwilligen größtenteils Hoffnungen machen:
„Für uns Grüne in Baden-Württemberg ist bei den Verhandlungen des kommenden Haushaltes wichtig, dass klimafreundliche Themen hoch priorisiert werden. Das FÖJ dient der Umwelt und dem Klima und sensibilisiert zusätzlich noch junge Menschen für politische Bildung und gesellschaftliche Teilhabe“, erklärt Walker. Aus diesem Grund hoffe sie sehr, dass ihre Fraktion und das grün geführte Umweltministerium (hier ist das FÖJ angelegt) viele Forderungen der Jugendlichen berücksichtigen könnten.
So konnten die Jugendlichen beispielsweise schon berichten, dass voraussichtlich neue FÖJ-Stellen speziell im Bereich des Klimaschutzes geschaffen werden. Und dies ist dringend nötig. Denn 2018 bewarben sich in Baden-Württemberg 1.213 Jugendliche auf 244 verfügbare Plätze. Meist gehen die Stellen an Schüler*innen, die ihr Abitur frisch in der Tasche haben und aus Akademiker*innenfamilien stammen. Um hier mehr Diversität zu erzielen und die Breite der Bevölkerung abzubilden, sehen die Sprecher*innen als einzige Lösung eine Erhöhung des Taschengeldes, das – werden Unterkunft und Verpflegung gestellt – bei etwa 200 € liegt, ansonsten bei etwa 450 €.
„Die Jugendlichen erbringen große Leistungen und tragen zum Allgemeinwohl bei. Das müssen wir unterstützen. Wertschätzung allein durch Dankbarkeit genügt manchmal einfach nicht. Auch um mehr jungen Menschen die Möglichkeit zu bieten, diesen Dienst anzutreten, wäre es nur sinnvoll, die Vergütung zu erhöhen.“ Zusagen konnte Thekla Walker dies aber nicht. Stattdessen betonte sie, diese Forderungen in die Fraktion einzuspeisen und sich darum zu bemühen, im Sinne der FÖJler*innen zu verhandeln. Der Freien Fahrt für Freiwillige trat sie jedoch etwas skeptischer gegenüber: Mit dem bwtarif und der VVS-Reform hätte die Landesregierung schon viel Geld in die öffentliche Hand genommen, um die Preise zu senken und Bus/Bahn gerade auch für Jüngere erschwinglich zu machen, so Walker. Ein 365€-Ticket hingegen erscheine ihr zielführender.
„Ich bin sehr froh, mit welchem Elan sich unsere Jugend für Umwelt- und Klimafragen einsetzt. Vor ihren Leistungen kann man nur Respekt haben. Gerade auch für mich als ehemalige Naturpädagogin ist diese Arbeit sehr wertvoll“, äußert ich Walker zum FÖJ.
Das FÖJ bietet die Möglichkeit, sich für die Umwelt zu engagieren, das Wissen über ökologische Zusammenhänge zu erweitern, ein Jahr in der freien Natur zu arbeiten und etwas über Berufe im ökologischen Bereich zu erfahren. Das FÖJ ist außerdem der einzige Freiwilligendienst in Deutschland, der ein bundesweit etabliertes Sprecher*innensystem hat, bestehend aus Landessprecher*innen und 5 Bundessprecher*innen.