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Thekla Walker MdL

Sowohl der Böblinger als auch der Sindelfinger Gemeinderat haben der Einführung eines VVS-StadtTickets für die beiden Städte zugestimmt. Das gemeinsame Ticket wird also kommen und Mitte Dezember 2019 in Kraft treten. Einzelpersonen können dann für drei Euro, Gruppen mit bis zu fünf Personen für sechs Euro, je einen Tag lang mit Bussen und S-Bahnen fahren, die in beiden Stadtgebieten verkehren. Zur gleichen Zeit soll auch das Verkehrsangebot um etwa 30 Prozent gesteigert werden.

„Mit dieser Reform schaffen Sindelfingen und Böblingen die Basis für einen attraktiven und nachhaltigen Nahverkehr. Um sowohl Lärmprobleme als auch Luftverschmutzungen konsequent anzugehen und auch die überlasteten Straßen der beiden Stadtteile zu entlasten, ist diese Verbesserung der Verkehrsinfrastruktur ein wichtiges Instrument. Nachdem bereits der bwtarif sowie die VVS-Reform gekommen sind, bin ich froh, dass nun auch die Gemeinden nachziehen. Der Beschluss aus Böblingen/Sindelfingen, und somit dem Zentrum meines Wahlkreises, ordnet sich in dieses Gesamtgefüge ein und bestätigt den Trend, der hin zu nachhaltiger Mobilität geht“, so Thekla Walker (Grüne), direkt gewählte Landtagsabgeordnete des Wahlkreises 05 Böblingen.

Die Kosten für die Neuerungen müssen die Städte selbst zahlen. Doch durch die Eigenwirtschaftlichkeit des Verkehrsunternehmens Pflieger, die ebenfalls Ende des Jahres kommen wird, werden Böblingen/Sindelfingen sogar sparen. Schon 2016 beantragten die Grünen im Böblinger Gemeinderat das StadtTicket für Böblingen. Nun wird es zwar etwas teurer als angedacht, dafür schließt es aber auch Sindelfingen mit ein. Thekla Walker MdL bewertet dies positiv: „Der Wirkungskreis wird größer und die Verbindung zwischen den beiden Städten wird – sowohl mobil als auch sozial gesehen – vorangetrieben. Diese Komponenten wiegen mehr.“

Zusätzlich zu der Tarifreform baut auch das Carsharing-Unternehmen Stadtmobil sein Angebot in Böblingen und der Region aus und erleichtert Neukundinnen und –kunden die Anmeldung. Eine kürzlich veröffentlichte Studie gibt hier Rückenwind: Privatautos sind durchschnittlich nur ca. eine Stunde am Tag im Gebrauch und sind dementsprechend 23 Stunden geparkt. „Die Klimakrise ist auch eine Verkehrskrise. Daher müssen wir jetzt handeln und unseren Verkehr nachhaltig gestalten“, so Walker weiter. „Wollen wir einen positiven Beitrag zum Schutz des Klimas leisten, wird kein Weg daran vorbeiführen, auch in andere Richtungen zu denken, als dem Fünfsitzer als Eigentum.“ Dies müsse keinesfalls Immobilität bedeuten, sondern könne als Chance verstanden werden, die Nahversorgung auszubauen oder flexibler von A nach B zu kommen.

Mit der Studie „Klimaschutzziele 2030“ hat das grün-geführte Verkehrsministerium Baden-Württemberg aufgezeigt, welche Maßnahmen es benötigt, um die Klimaschutzziele für das Land zu erreichen. Aus Klimaschutzgründen müsse sich demnach bis 2030 der Öffentliche Verkehr verdoppeln, jedes dritte Auto klimaneutral betrieben werden und ein Drittel weniger Kfz-Verkehr auf den Straßen der Städte zu finden sein sowie jeder zweite Weg durch das Fahrrad oder zu Fuß zurückgelegt werden. Der Vorstoß aus Böblingen und Sindelfingen wird nun seinen Beitrag dazu leisten, diese Vorhaben zu erfüllen.

 

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