Grüne Landtagsabgeordnete Thekla Walker und Nese Erikli zu Besuch am CAAT Europe in Konstanz
Die grün geführte Landesregierung hat sich zum Ziel gesetzt, den Einsatz von Tieren bei klinischen Studien zu senken. Genau dazu forscht das Team um Prof. Marcel Leist an der Universität Konstanz. Das extra hierfür 2009 eingerichtete „Center for Alternatives to Animal Testing Europe“ (CAAT Europe) ist eine Kooperation der Uni Konstanz, mit dem gleichnamigen Mutterinstitut in Baltimore, das schon seit 1981 an Alternativen zum Tierverbrauch in der biologischen und pharmazeutischen Forschung arbeitet.
Aus der Grünen Landtagsfraktion wollten sich die stellvertretende Fraktionsvorsitzende Thekla Walker und die Wahlkreisabgeordnete Nese Erikli gemeinsam ein Bild von der Arbeit am CAAT Europe machen.
„Unser Ziel als Grüne ist es, dass wir Spitzenforschung vorantreiben und dabei aber den Einsatz von Versuchstieren immer weiter senken. Hier nimmt die Forschung von Herrn Professor Leist eine sehr wichtige Rolle ein.“, so Thekla Walker, die auch tierschutzpolitische Sprecherin der Grünen Landtagsfraktion ist.
Die Forschung in Konstanz dient der Fortsetzung der sogenannten 3R-Prinzipien. Es geht um Replace, also die Vermeidung von Tierversuchen durch Alternativmethoden. Reduce, der Verringerung der Anzahl von Versuchstieren. Und Refine, der Verminderung des Leidens der Tiere. Für seine Forschung an der Universität Konstanz wurde Prof. Leist auch schon mehrfach ausgezeichnet, unter anderem erhielt er vor ein paar Jahren den Tierschutzforschungspreis des Bundeslandwirtschaftsministeriums. Die Arbeitsgruppe um Professor Leist forscht in erster Linie an der Verlagerung von ‚in vivo‘-Studien hin zu ‚in-vitro‘-Studien. Das heißt es wird versucht biologische und toxikologische Prozesse, welche ‚in-vivo‘ – also im lebenden Körper stattfinden – durch ‚in-vitro‘ – außerhalb des lebenden Organismus – ersetzt werden. So züchtete das Team am CAAT in Konstanz beispielsweise Kulturen von Nervenzellen mit deren Hilfe bessere Modelle für die Interaktionen im Gehirn entwickelt werden konnten, als mit herkömmlichen Tierversuchen möglich gewesen wäre.
Nese Erikli, die forschungspolitische Sprecherin der Grünen Landtagsfraktion, zeigte sich begeistert: „Die Arbeit am CAAT Europe ist wegweisend. Dass diese Forschung hier an der Universität mit einem der angesehensten Biologiefachbereiche passiert, ist ein wichtiges Zeichen für den Standort Konstanz.“
Seit Beginn des Jahres 2020 hat das Land den Aufbau eines 3R-Netzwerks Baden-Württemberg unter Einbeziehung aller lebenswissenschaftlich forschenden Standorte mit Förderungen in den Bereichen Forschung, Lehre und Kommunikation als Ziel ausgegeben. Für den Aufbau des 3R-Netzwerks Baden-Württemberg sind bis einschließlich 2025 bis zu 4 Millionen Euro vorgesehen.