MdL Walker: „Pflege ist eines der brennendsten Themen unserer Zeit.“
Am Freitag war Thekla Walker, die direkt gewählte Landtagsabgeordnete des Wahlkreises 05 Böblingen, zu Besuch im Altenpflegeheim Burghalde in Sindelfingen. „Das Thema Pflege ist eines der brennendsten unserer Zeit. Daher ist es mir sehr wichtig, mich mit denjenigen darüber zu unterhalten, die jeden Tag hautnah dran sind“, erklärte Walker.
Die Idee, das Altenpflegeheim Burghalde zu bauen, kam von der evangelischen Kirchengemeinde in Sindelfingen. Über 50 Jahre existiert es nun bereits, wurde renoviert und verfügt über einen Neubau. Im Erdgeschoss befindet sich außerdem ein Kindergarten, der in regem Austausch mit den älteren Damen und Herren steht; auch Tiere gibt es. „Man spürt, dass hier Leben herrscht und in angenehmer Atmosphäre gute Arbeit geleistet wird. Es ist gelungen, einen Ort zu schaffen, an dem sich die Bewohnerinnen und Bewohner sowie die Beschäftigten wohl fühlen können“, meinte Walker.
Die ruhige Lage am Rande des Wohngebiets bringe Vor- und Nachteile mit sich, so Heimleiter Peter Dannenhauer. Tatsächlich sei hier ein Dorf in einem Dorf geschaffen worden. Die Landtagsabgeordnete betonte jedoch, dass für Menschen, die auch im Alter noch am Leben in der Gemeinde teilhaben wollen, die Quartiersentwicklung weiter gestärkt werden müsse. „Dadurch und durch vielfältige Pflegeformen muss es möglich sein, dass jeder Mensch individuell für sich entscheiden kann, wie und wo er seinen Lebensabend verbringen möchte.“
Anderes als viele andere Pflegeheime kann Dannenhauer nicht über Personalmangel klagen. Grund dafür ist vor allem eine geringe Fluktuation sowie die vielen Auszubildenden und FSJler, die auch Wohnmöglichkeiten in Burghalde haben. Das zentrale Problem sei dennoch die Personalausstattung. „Hier sind Menschen, die Hilfe benötigen, aber wirklich viel Zeit, auf sie einzugehen hat man leider nicht“, erklärt er. Dies mache seinem Personal am meisten zu schaffen.
Auch die Übergangsfrist für die Landesheimbauverordnung, die in diesen Tagen ausläuft, war Thema des Besuchs. Mit ihr hat das Altenpflegeheim Burghalde noch immer zu kämpfen. Der Altbau des Gebäudes wird abgerissen und stattdessen entsteht ein eigenständiger Neubau – eine Sanierung wäre teurer gewesen. Zusätzlich dazu wird auch in Maichingen eine neue Unterbringung gebaut, in welche dann viele der alten Menschen umsiedeln werden. Die Verordnung findet die Landtagsabgeordnete dennoch nachvollziehbar: „In Würde zu altern bedeutet auch, Privatsphäre zu haben und einen gewissen Standard zu genießen. Um das zu erreichen sind Planungssicherheit und personenzentrierte Lösungen wichtig: die Vielfältigkeit der Lebensstile und der Lebenssituationen muss berücksichtigt werden, das gilt auch für Härtefälle.“