Vermeidung von Arbeitslosigkeit befristet angestellter Vertretungslehrerinnen und Vertretungslehrer
Die beiden Landtagsabgeordneten der Fraktion GRÜNE Thekla Walker (Finanzpolitische Sprecherin) und Sandra Boser (Bildungspolitische Sprecherin) fordern, dass von 2019 an voll ausgebildete Vertretungslehrerinnen und Lehrer vor den Sommerferien nicht mehr entlassen werden. In einem Schreiben an das Kultusministerium bitten sie die Ministerin Dr. Susanne Eisenmann darum, dem Landtag entsprechende Lösungsvorschläge zu unterbreiten, wie die Entlassungen in Zukunft vermieden werden können.
In dem Scheiben heißt es:
am 26. Juli beginnen in Baden-Württemberg die Sommerferien. Für rund
3.300 Lehrerinnen und Lehrer in unserem Bundesland bedeutet der Beginn
der Ferienzeit gleichzeitig auch den Einstieg in die Arbeitslosigkeit.
Als Vertretungslehrerinnen und Vertretungslehrer laufen ihre befristeten
Verträge mit dem Ferienbeginn aus; im neuen Schuljahr werden sie bei Bedarf
wieder eingestellt. Unter ihnen sind laut Zahlen Ihres Hauses etwa 650 voll
ausgebildete Lehrkräfte, die die Voraussetzungen für eine Festanstellung
erfüllen und diese auch annehmen würden. Sie erhalten jedoch teilweise über
mehrere Jahre hinweg nur befristete Arbeitsverträge. Gleichzeitig sind viele
Lehrerstellen im Land unbesetzt. Im vergangenen September berichtete Ihr
Ministerium von 635 unbesetzten Stellen zu Beginn des Schuljahres 2017.
Wir möchten unseren sehr gut ausgebildeten Lehrerinnen und Lehrern eine
verlässliche berufliche Perspektive bieten. Gerade im Wettbewerb mit den an-
deren Bundesländern ist dies unerlässlich, wenn wir die von uns ausgebildeten
Fachkräfte in Baden-Württemberg halten wollen. Insbesondere die Praxis, dass
voll ausgebildete Pädagoginnen und Pädagogen über mehrere Jahre hinweg nur
befristete Verträge erhalten, müssen wir in Zukunft vermeiden.
Sehr geehrte Frau Ministerin, wir bitten Sie, dem Landtag entsprechende Lösungs-
vorschläge zu unterbreiten, wie die Entlassung der voll ausgebildeten Vertretungs-
lehrerinnen und Vertretungslehrer zum Schuljahr 2019 vermieden werden kann