Zwei innovative Projekte im Landkreis Böblingen.
Die Stadt Herrenberg erhält für das Projekt „Unruhestand - und jetzt?“ vom Land 85.000 Euro. Die Stadt Böblingen bekommt für das Projekt „Lebenswert & mittendrin: Gute Nachbarschaft gestalten“ zwischen Bahnhof und Seecarré ebenfalls 85.000 Euro. Das hat das Sozialministerium am Freitag (26. September) bekannt gegeben. Die Förderung erfolgt im Rahmen des Programms „Quartiersimpulse“. Es unterstützt Kommunen dabei, Stadtviertel oder Straßenzüge so zu gestalten, dass das Miteinander der Bewohnerinnen und Bewohner gestärkt wird.
Das Programm richtet sich an Kommunen und Akteure im Land mit dem Ziel, dass sich aus Nachbarschaft und Quartier langfristig ein lebendiges Miteinander entwickelt.
„Ein gutes Zusammenleben in der Nachbarschaft trägt maßgeblich zum Zusammenhalt unserer Gesellschaft bei. Quartiere sind die Orte, an denen sich Menschen einbringen, Verantwortung übernehmen und sich gegenseitig unterstützen. Sie spiele eine wichtige Rolle, wenn es um das Zusammenleben aller geht“, so die Landtagsabgeordneten Thekla Walker (Grüne), Sabine Kurtz (CDU), Dr. Matthias Miller (CDU) und Peter Seimer (Grüne).
Stadt Herrenberg
„Unruhestand – und jetzt?“ lädt Menschen der Babyboomer-Generation (1954-1969) ein, den Übergang in den Ruhestand als Aufbruch zu verstehen – hin zu neuen Möglichkeiten, sich mit Erfahrung, Zeit und Ideen für das Gemeinwohl einzubringen. Ihr Erfahrungsschatz ist enorm. Sie sind viele und stehen jetzt an der Schwelle in eine neuen Lebensphase voller Potenziale, aber auch Risiken wie Vereinsamung. Das Team Beteiligung & Engagement der Stadt Herrenberg schafft gemeinsam mit der Evangelischen Erwachsenenbildung Herrenberg und den Herrenberger Quartiersvertretungen einen Raum, in dem Menschen neue Perspektiven entwickeln, ihre Erfahrungen reflektieren und eigene Ideen für sinnstiftendes Engagement entdecken können – zum Beispiel in Kitas, Schulen oder im Quartier. Der Bildungssoziologe Aladin El-Mafaalani rechnet vor: Würde sich nur jede zehnte Person dieser Generation engagieren, entspräche das der Zahl aller aktiven Erzieherinnen und Erzieher und Grundschullehrkräfte. Dieses Potenzial möchte das Projekt nutzen – um das Miteinander zu stärken und neue Perspektiven zu schaffen angesichts des demografischen Wandels.
Stadt Böblingen
Die Unterstadt ist ein Innenstadt-Mischgebiet mit vielfältigen Nutzungen und einer hohen Frequenz an Tagesgästen. Der Stadtteil mit rund 2.000 Einwohnerinnen und Einwohnen ist von hoher Vielfalt geprägt und aktuell in einem städtebaulichen Umbruch
Im Projekt beschäftigt die Stadt Böblingen die Frage, was es braucht, um ein gutes Älterwerden und nachbarschaftliches Miteinander positiv zu unterstützen. Insbesondere die Älteren mit Migrationsgeschichte und ihre spezifischen Lebenslagen stehen im Mittelpunkt des Quartiersprozesses, der dazu beitragen soll, ihnen eine Stimme zu geben und sie für ihre soziale Teilhabe handlungsfähig zu machen.
In der aktuellen Förderrunden unterstützt das Sozialministerium 18 Quartiersprojekte in Baden-Württemberg mit insgesamt mehr als 1,5 Millionen Euro. Gefördert werden Kommunen und Akteure im Land mit dem Ziel, dass sich aus Nachbarschaft, Straßenzug und Quartier langfristig ein lebendiges Miteinander entwickelt. Beim Förderprogramm „Quartiersimpulse“ erhalten Städte und Gemeinden für eine Projektlaufzeit von bis zu wie Jahren einen Zuschuss von bis zu 85.000 Euro für ihr Quartiersprojekt. Bei kommunalen Verbünden und Landkreisen in Verbindung mit kreisangehörigen Gemeinden oder Städten sind Förderungen bis zu 115.000 Euro möglich. Den finanziellen Zuschuss erhalten Kommunen für Sach- und Personalkosten sowie Beratungskosten.
Pressemitteilung vom 6. Oktober 2025